Oder: Wie man Strom, Wasser und ein Rudel Huskys unter einen Hut bekommt
Zürich – schön, aber nix für Schnauzen
Zürich. 600 Höhenmeter. Alles da: Öffis im Minutentakt, Läden um die Ecke, Sushi auf Knopfdruck.
Aber: Ein Husky-Rudel mittendrin?
Eher semi-optimal.
Klar, wir hatten einen Garten – aber einer, in dem ein Husky vor Langeweile freiwillig zum Maulwurf mutiert. Und ständig die Frage: „War das jetzt Ruhestörung oder nur ein leidenschaftliches Wolfsheulen?“
Die Suche nach dem perfekten Ort begann.
Spoiler: Sie dauerte acht Jahre. 🤯
Von Steilhängen, Sackgassen & Schulbussen
Wir haben alles angeschaut.
Und ich meine: alles.
• Verlassene Bauernhäuser mit Steilhang statt Garten
• Orte, wo das nächste Lebensmittelgeschäft nur mit GPS gefunden wurde
• Und Häuser, bei denen wir uns gefragt haben, ob unser Sohn später einen Führerausweis oder einen Helikopter braucht
Entweder war es zu abgelegen für die Schule, oder zu nah am nächsten Nachbarn. Immer irgendwas.
Text Anja
Text Anja
Liebe auf den ersten Blick (nach dem zweiten Besichtigungstermin)
Dann sahen wir diese kleine Anzeige:
Ein unscheinbares Maiensäss im Wallis, mitten in der Natur, mit Brunnen, ohne Strom, aber mit viel Herz.
Der erste Besichtigungstermin fiel dem Schnee zum Opfer. Der zweite auch fast.
Aber im März war’s dann so weit – und wir wussten:
Das ist es.
Im Juni bin ich eingezogen – mit Schlafsack, einem Rucksack voller Energie- und Nervenriegel und dem Wissen:
„Okay, das wird wild.“
Einziehen ohne Strom – der etwas andere Start
Phil kümmerte sich noch um den Umzug in Zürich (nach 20 Jahren sammelt sich… einiges an).
Unser Sohn Nico beendete brav seine Schulklasse.
Ich pendelte zwischen Berghütte (neuer Job) und Baustelle (neues Zuhause).
Nebenbei gab ich in Zürich noch Hundekurse.
Meine Strategie:
• Zürich besuchen = Auto vollpacken
• Duschen & Warmes essen = in der Hütte
• Wasser = Brunnen vor dem Haus
• Toilette? Wald.
• Handy laden = nur solange der Generator läuft
Ja, das war der Moment, wo man lernt, sein Leben auf 30 % Akku zu optimieren.
Der wichtigste Teil: Zuhause für die Huskys
Neben Menschendingen wie „Strom“ und „Latrine“ gab’s eine echte Priorität:
Das neue Reich fürs Rudel.
Denn:
• Huskys brauchen sichere Zäune (nicht 1,50 m – eher 2 Meter mit Ausbruchsschutz)
• Eigene Hundehütten für jede Fellnase
• Steinplatten gegen Buddleritis
• Windschutz, Bewegungsfreiheit & genug Platz zum „Blödeln“ (technischer Fachbegriff)
Und ja:
Huskys sind faszinierende Wesen – verspielt, verschmust, aber mit einem eingebauten Schelm.
Treue wie bei einem Golden Retriever? Eher nicht.
Respekt? Ja.
Aber nur, wenn man’s sich verdient.
Text Anja
Text Anja
Steinreich im Alpinen Raum
Beim Aufbau wurde uns nochmal klar:
Wir leben im Alpenraum.
Was das heisst?
• Es gibt keine geraden Flächen
• Jeder Versuch, etwas zu ebnen, endet mit dem Satz:
„Oh, hallo Felsblock.“
• Man wird automatisch zum Geologen – inklusive Spitzhacke und Fluchen
Aber:
• Es gibt Schnee.
• Es gibt Trails.
• Es gibt Ruhe.
• Und es gibt glückliche Huskys, die sich bei -10 °C wohler fühlen als ich im Wollpulli.
Fazit: Warum Wallis? Weil’s einfach passt.
Es war kein einfacher Weg.
Aber es war unser Weg.
Ein Ort, an dem Mensch, Tier und Natur gemeinsam leben können.
Wo wir nicht stören – sondern dazugehören.
Heute haben wir:
• Platz für unser Rudel
• Raum für Träume
• Und ein Leben, das nicht immer bequem, aber 100 % echt ist.
Und hey – ich kann jetzt draussen Zähneputzen, ohne mich zu beschweren. Das ist doch auch was, oder? 😄